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Deutschland schafft sich ab

wie wir unser Land aufs Spiel setzen
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Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Sarrazin, Thilo
Jahr: 2010
Verlag: München, Dt. Verl.-Anst.
Mediengruppe: Sachbuch
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Inhalt

Fakten und Polemik zu sozialen Problemen. Das meistdiskutierte Buch des Jahres 2010. (GS) Schon im Vorjahr erregte der prominente Ökonom Thilo Sarrazin die Öffentlichkeit, denn er warnte vor dem Überhandnehmen schlecht integrierter Moslems in Deutschland. Seine Sätze von den Türken, die dem Sozialstaat auf der Tasche lägen und dabei immer mehr "Kopftuchmädchen" produzierten, hatte man noch im Ohr, als heuer sein Buch erschien. Das voluminöse Werk beweist nun, dass das damalige Interview keine Entgleisung, sondern der Auftakt zu einer breitangelegten Polemik gegen die von "Beschwichtigern und Verharmlosern" dominierte deutsche Einwanderungs- und Sozialpolitik und gegen das Verhalten bestimmter gesellschaftlicher Gruppen war. Sarrazins Hauptthese: Durch die niedrige Geburtenrate schaffen sich die Deutschen selber ab und überlassen das Feld den fortpflanzungsfreudigeren Migranten. Dass der Autor lange Jahre als SPD-Politiker aktiv war, erstaunt einigermaßen. Wenn er sich nun explizit von seiner linken Vergangenheit distanziert, fühlt man sich an den Parallelfall des Journalisten Jan Fleischhauer erinnert, der mit seinem Buch "Unter Linken" ebenfalls vor kurzem sein konservatives Coming-out gefeiert hat (Rezension s. bn 4/2009, S. 676). Beide Bestseller sind symptomatisch für den Rechtsruck innerhalb der deutschen Intelligenz. Wie soll eine schrumpfende Gesellschaft die anstehenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Probleme bewältigen? Gerade die gebildeteren Frauen in Deutschland bekämen wenige oder gar keine Kinder, was nicht zuletzt an einer verfehlten Sozialpolitik liege. Es seien aber nicht nur Einwanderer aus muslimischen Ländern, die sich zu sehr vermehrten, sondern auch die urdeutschen Hartz-IV-Empfänger, die viel kosten und wenig leisten. Ihre Bildungsferne hänge zum Teil mit einem genetisch bedingten Intelligenzmangel zusammen, meint Sarrazin. Dieser Teil seiner Ausführungen ist wohl der Anstößigste und bricht gerade in Deutschland ein Tabu. Doch der Autor schert sich keinen Deut um die Regeln des politisch korrekten Diskurses, im Gegenteil: "Wie Mehltau hat sich politische Korrektheit über die Struktur- und Steuerungsfragen der Gesellschaft gelegt und erschwert sowohl die Analyse als auch die Therapie." In der Lust am Tabubruch liegt wohl auch ein Teil von Sarrazins Erfolg. So provokant diese Thesen auch klingen, wenn man sie aus dem Zusammenhang reißt, so wohlfundiert kommen sie im Buch daher. Dazu tragen die vielen Tabellen und Statistiken bei, deren Aussagewert von Kritikern freilich bezweifelt worden ist. Fest steht, dass Sarrazin Problembereiche der gesellschaftlichen Entwicklung thematisiert, die lange Zeit von der Politik ignoriert oder beschönigt wurden. Wenn die Kontroversen, die dieses Buch ausgelöst hat, zu neuen sozialpolitischen Lösungsansätzen führen, könnte es trotz seiner anfechtbaren Passagen einem guten Zweck dienen. Und vielleicht sollten auch wir Österreicher uns von Sarrazin auf produktive Weise provozieren lassen. *bn* Renate Langer

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Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Sarrazin, Thilo
Verfasserangabe: Thilo Sarrazin
Jahr: 2010
Verlag: München, Dt. Verl.-Anst.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS
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ISBN: 978-3-421-04430-3
Beschreibung: 4. Aufl., 461 S. : graph. Darst.
Schlagwörter: Armut; Arbeit; Integration; Deutschland; Sozialkritik; Bildung; Migration; Einwanderungspolitik; Einwanderung; Demografie
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Mediengruppe: Sachbuch