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Welt mit Zukunft

überleben im 21. Jahrhundert ; [Bericht an die Global Marshall Plan Initiative]
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Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Radermacher, Franz J.; Beyers, Bert
Jahr: 2007
Verlag: Hamburg, Murmann
Mediengruppe: Sachbuch
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Inhalt

"Wir leben in einer spannenden Zeit, es ist ein einzigartiger Moment in einem langen geschichtlichen Ablauf." (S. 36) Dies von sich und seiner Generation zu behaupten, dürfte im Lauf der Geschichte vielen Menschen selbstverständlich (gewesen) sein, und doch gibt es gute Gründe zu behaupten, dass diese These nun, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, eine besondere, ja einzigartige Dimension aufweist. Der Mensch - dies ist die Ausgangsthese von Franz Josef Radermacher, der hier gemeinsam mit dem Journalisten Bert Beyers einen spannenden, wenn man so will, auch "ultimativen" Bericht an die von ihm selbst maßgeblich initiierte und mit größtem Einsatz propagierte Global Marshall Plan Initiative (GMPI) vorlegt - stößt in einer bisher ungebrochenen Erfolgsgeschichte nunmehr an (s)eine Grenze. "Als Wissen generierendes, Wissen verarbeitendes und Wissen tradierendes System" hat sich der "Superorganismus Mensch" das Biotop Erde trotz widriger Bedingungen zu Eigen gemacht und ist dabei stets gewachsen. Im Jahr 1950 lebten 2,5 Mrd. Menschen, gegenwärtig sind es 6,5 Mrd. und zu Mitte dieses Jahrhunderts werden es mehr als 9 Mrd. sein. Wenn wenig später rund 10 Mrd. die Erde bevölkern, so werden dies rund ein Zehntel aller Menschen sein, die jemals gelebt haben. Das bisherige Erfolgsrezept des Superorganismus - die Verknüpfung von Kommunikation und Interaktion sowie die Schaffung neuer technischer Konstrukte - erweist sich als Bumerang und gefährdet seine Zukunft. "Der Superorganismus [Mensch] lebt seit mehr als vier Millionen Jahren und wächst stetig. Wir sind die einzige biologische Spezies, die das vermag, dauernd aus eigener Kraft zu wachsen, obwohl das Biotop uns immer wieder Grenzen setzt." (Radermacher/ Beyers, S. 29) Nicht allein, dass wir mit der Art unseres Wirtschaftens an Grenzen stoßen. Vielmehr muss die Menschheit - so eine provozierende Aussage des ausführlich referierten russischen Physikers und Bevölkerungsexperten Sergey Kapitza - den Weg ihrer Entwicklung "zwangsläufig abbrechen, weil sie die [zum Überleben] nötigen Innovationen nicht mehr schnell genug liefern kann. (…) Die ultimative Grenze für die Größe der Menschheit ist die Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns, der entscheidende Engpass ist die erreichbare Innovationsgeschwindigkeit" (S. 35). Der permanente Appell an lebenslanges Lernen, die Zunahme von Stress und Depressionen und viele andere Symptome (in Um- und Mitwelt) legen nahe, dass wir uns schon jetzt in einem "nahchaotischen Zustand" (S. 25) befinden. Dies lässt, so die Autoren zusammenfassend, nur einen Schluss zu: "Ein über vier Millionen Jahre erfolgreiches Wachstumsmuster geht in unseren Tagen zu Ende." (S. 13) Nichts weniger als ein Phasenübergang, die Entwicklung eines zukunftstauglichen Settings für das Überleben der Menschheit, ist demnach die Herausforderung, der wir uns heute gegenüber sehen. Wie könnte dies gelingen? "Der neue Gravitationspunkt der globalen Institutionen ist ein Weltvertrag, der die Vereinten Nationen (UN), die Welthandelsorganisation (WTO) und den Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie die Weltbank (WB) stärker aneinander bindet und koordiniert." (Radermacher/Beyers, S. 186) Im Kern (und an dieser nur in Stichworten dargestellt) plädiert Franz J. Radermacher - wie schon in vorangegangenen Publikationen - vgl. PZ 4/2006, Nr. 118, 3/2006, Nr. 79, 1/2006, Nr. 5 - für die Entwicklung eines globalen Ordnungsrahmens zur Umsetzung eines "fairen Weltvertrags". In Anbetracht der Tatsache, dass ein "Weiter wie bisher" den "Superorganismus Menschheit" mit Sicherheit ins "Aus" befördert, eine globale "Brasilianisierung" - 20 Prozent verfügen demnach über 80 Prozent der Ressourcen, während sich vier Fünftel der Menschen mit 20 Prozent des "Kuchens" abfinden müssen - die Ökodiktatur zur Folge hätte, kann - so die Überzeugung der Autoren (ganz im Sinn der "Global Marshall Plan Initiative") - nur die Implementierung einer Ökosozialen Marktwirtschaft weltweit die Weichen in Richtung einer dauerhaft lebenswerten Zukunft stellen. Ob im Folgenden von dem Prinzip "Kofinanzierung gegen Standards", von systemischen Voraussetzungen für eine nachholende Entwicklung - vorgeschlagen wird die Umverteilung des weltweiten Wirtschaftswachstums im Verhältnis 4:34 zugunsten des Südens -, von dem Schlüssel der Wohlstandsteilung in sozial und politisch gefestigten Gesellschaften (in ihnen verfügen die 20 Prozent der Reichsten über 34 - 40 Prozent des Gesamtvermögens), ob von doppelstrategischen Optionen und der besonderen Verantwortung Europas zur Beförderung der Ökosozialen Marktwirtschaft die Rede ist - fünf gleichermaßen konkrete wie ambitionierte Schritte hat sich die GMPI zur Erreichung dieser Ziele weltweit gesetzt: 1: Millenniumsziele verwirklichen, 2: Pro Jahr zusätzlich mehr als 100 Milliarden US-Dollar [zur Erreichung der Millenniumsziele] aufbringen, 3. Faire Mechanismen zur Bereitstellung der Mittel, 4: Ein ‚Grand Design' für die globale Ökosoziale Marktwirtschaft, 5: Selbstgesteuerte Entwicklung ermöglichen. Jeder dieser fünf Schritte wird nachvollziehbar dar- und vorgestellt. Aber auch Skepsis klingt an: Die Millenniumsziele seien "in Gefahr zu einer bloßen Kulisse für das eigentliche Spiel zu werden, das hinter der Bühne gegeben wird" (S. 125). Umso mehr überzeugen die detaillierten Finanzierungsvorschläge und das Plädoyer für die Entwicklung einer Governance- Struktur unter Einbindung der "Global Player" UNO, WTO, IWF und Weltbank. Mit immerhin 30 bis 50 Prozent gibt F. J. Radermacher inzwischen die Chance für die Realisierung dieses Szenarios an. Nicht unbedingt beruhigend viel in Anbetracht des hohen Einsatzes, und doch schon mehr als noch vor kurzem angenommen. Die Herausforderungen in Anbetracht des wohl unabdingbaren Paradigmenwechsels und die zentralen Anliegen der Global Marshallplan Initiative sind bisher kaum eindringlicher und allgemein verständlicher vermittelt worden. Walter Spielmann IN: pro ZUKUNFT 1/2007 Das Buch ist auch zu beziehen über www.globalmarshallplan.org.

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Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Radermacher, Franz J.; Beyers, Bert
Verfasserangabe: Franz J. Radermacher ; Bert Beyers. Mit einem Vorwort von HRH Prinz El Hassan bin Talal, Jordanien
Jahr: 2007
Verlag: Hamburg, Murmann
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS
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ISBN: 978-3-938017-86-9
Beschreibung: 1 Aufl., 223 S.
Schlagwörter: Technik; Globalisierung; GLOBAL; Zukunftsforschung; maskulin; Ökosozial; MARKTWIRTSCHAFT; Klima; Klimabericht; Lösung; Klimaveränderung; Gemeinschaftswesen; Global Marshall Plan; Ressourceneinsatz; 21. Jahrhundert; Ressourcen; Politik; Wirtschaft; exponentielles Wachstum; Bevölkerungsexplosion; Ressourcensicherung; freier Markt; Aufklärung
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