Montag, 20. März 2023
   
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Lieblingsbücher

     Vzbgmin Monika Langs liest...

 

Der Zopf von Laetitia Colombani

Drei Frauen, drei Kontinente, drei Lebenswege, drei außergewöhnliche Handlungsstränge, die von der Französin Laetitia Colombo kunstvoll und perfekt miteinander verflochten werden.

Sarah als Anwältin, Giulia mit plötzlicher unternehmerischer Verantwortung und Smita die Unberührbare, die wortwörtlich alles für ihre Tochter aufgibt, sind als drei starke und dennoch unterschiedlichste Frauencharaktere gezeichnet. Die Inderin, die Italienerin und die Kanadierin gehören verschiedenen gesellschaftlichen Gruppierungen an. Schon deshalb findet ihr Leben jeweils in anderen wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Traditionen statt. Mit der wechselnden Erzählperspektive gelingt es den Spannungsbogen über lange Strecken zu halten, wenn gleich man erahnt, dass Haare als verbindendes Element den gemeinsamen Zopf ergeben werden.

Ich persönlich habe das Buch in Einem ausgelesen, obwohl mich die eine oder andere Passage - auch wenn sie ganz ohne Pathos erzählt wird - auf eine besondere Weise berührt hat und für mich als mitteleuropäisch modern sozialisierte Frau manchmal schwer auszuhalten war. Die drei Frauenfiguren werden detailliert skizziert und überraschen durch ihre eigenen Persönlichkeiten, die so gar nicht in eine unserer gedanklichen Schubladen passen wollen. Allein es sind drei starke Frauen, die ihr Schicksal selbstbestimmt in die Hand nehmen und keine Angst vor Veränderung haben.

Der Zopf ist der Erstlingsroman der 1976 in Bordeaux geborenen und in Paris lebenden Filmschauspielerin und Regisseurin Leatitia Colombani. Mit Das Haus der Frauen und Das Mädchen mit dem Drachen sind nun schon sie zwei weitere Romane erschienen.
Die Autorin versteht es sehr gekonnte mit ihrer leichtfüßigen Erzählweise an der Oberfläche den/die Leser:in dennoch mit darunter liegenden komplexen Themen zum Schwerpunkt Frau zu beschäftigen.

     Bgm. Erwin Eggenreich liest...

 

Colson Whitehead: Die Nickel Boys

Das Buch hat mich beim Lesen besonders in seinen Bann gezogen, da es ein sehr engagiertes Buch ist, in dem Missstände, Ungerechtigkeiten und Verbrechen nicht plakativ angeprangert, sondern in einer sachlichen, leicht leserlichen und sogar teils leicht distanzierten Art umso begreifbarer und emotional bedrückender nahegebracht werden.

Der Autor erzählt darin vom systematischen Missbrauch von Jugendlichen sowie vom Rassismus in den USA der 60er-Jahre und spannt dabei einen großen Bogen bis zu unserer heutigen Zeit, der die Entwicklungen wie die „Black Live Matter“-Bewegung leichter begreifbar macht. Im Mittelpunkt des Geschehens steht der 16-jährige afro-amerikanische Elwood, ein lernwilliger, aufstiegsorientierter und von den Iden Martin-Luther Kings faszinierter Jugendlicher. Aufgrund eines Fehlurteils wird er in ein Erziehungsheim für auffällig gewordene Jugendliche eingewiesen, in dem schwarze Jugendliche körperlich und geistig „erzogen“ werden, indem man sie foltert, ausbeutet und sogar tötet.

Kein leichtes Buch, aber ein wichtiges und in seiner Klarheit hoch politisch und literarisch beeindruckendes Werk! Colson Whitehead hat mit „Die Nickel Boys“ ein Buch gegen Ungerechtigkeiten, gegen Rassismus sowie für die Würde und für die Menschlichkeit geschaffen. Whitehead hat 2020 für dieses Buch den Pulitzerpreis bekommen.

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